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Vorschau auf die Expo Real 2024: Was erwartet die deutsche Immobilienbranche?

Von Gerrit Molineus


Die Expo Real 2024 in München, Europas größte Fachmesse für Immobilien und Investitionen, öffnet ihre Tore – und die Spannung in der Branche ist spürbar. In den kommenden Tagen werden sich Tausende von Fachleuten aus der Immobilienwelt versammeln, um über Trends, Chancen und Herausforderungen zu diskutieren. Während die Branche vor großen Umwälzungen steht, bleibt die Expo Real ein wichtiger Gradmesser für die Stimmung und eine Plattform für Innovationen und Partnerschaften. Doch welche Themen stehen in diesem Jahr besonders im Fokus? Und welche Diskussionen werden im Hintergrund geführt? Ein erster Ausblick auf die bevorstehende Messe.

 

Die Stimmung: Zwischen Unsicherheit und Aufbruchsstimmung

Die Marktbedingungen sind derzeit herausfordernd: steigende Zinsen, Inflation und eine sich abkühlende Konjunktur beeinflussen die Branche massiv. Viele Unternehmen stehen vor der Frage, wie sie sich in diesem Umfeld positionieren sollen. Dennoch ist der Grundton nicht nur pessimistisch – es herrscht auch eine gewisse Aufbruchsstimmung. Viele Akteure sehen in der Krise Chancen, etwa durch Neupositionierungen, den Einsatz neuer Technologien oder den Fokus auf alternative und krisensichere Assetklassen.

Die Expo Real wird damit zu einem Stimmungsbarometer: Es wird spannend zu sehen, ob die Branche ihre gewohnt optimistische Haltung trotz der Herausforderungen beibehalten kann oder ob sich ein deutlicheres Gefühl der Zurückhaltung bemerkbar machen wird. Die Messe ist traditionell ein Ort für Networking und Deal-Making, doch die Marktteilnehmer werden sich wohl dieses Jahr sehr genau überlegen, welche Risiken sie eingehen und welche Strategien sie in Zukunft verfolgen möchten.

 

Die gehypten Themen: ESG, Digitalisierung und alternative Assetklassen

Auch in diesem Jahr dominieren einige zentrale Zukunftsthemen die Agenda der Messe. ESG (Environmental, Social, Governance) ist weiterhin ein Megatrend, der die Branche nicht mehr loslässt. Nachhaltigkeit ist längst kein Nischenthema mehr, sondern wird zum maßgeblichen Kriterium bei Investmententscheidungen. Besonders spannend wird es zu sehen sein, welche neuen Projekte und Ansätze präsentiert werden, um die wachsenden Anforderungen an klimafreundliche und soziale Bauweisen zu erfüllen.

Digitalisierung ist ein weiteres Schlüsselthema, das mit Spannung erwartet wird. PropTechs und Innovationsführer der Branche stellen ihre Lösungen vor, um Bau- und Verwaltungsprozesse zu optimieren und die Effizienz von Immobilienportfolios zu steigern. Technologien, die den Übergang zu „Smart Buildings“ erleichtern, sind besonders im Fokus. Es wird erwartet, dass zahlreiche Partnerschaften und Kooperationen in diesem Bereich entstehen, um die Digitalisierung der Immobilienwelt weiter voranzutreiben.

Daneben rücken auch alternative Assetklassen ins Rampenlicht. Besonders DatencenterWohnbestandsportfolios und Bürorepositionierungen gelten als vielversprechende Anlagemöglichkeiten, die auf der Expo Real ausgiebig diskutiert werden dürften:


  • Datencenter: Mit der wachsenden Nachfrage nach Cloud-Diensten und digitaler Infrastruktur expandiert dieser Markt rasant. Viele Investoren sehen hier die Chance, sich frühzeitig in einem zukunftssicheren Bereich zu positionieren. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf Standorte gelegt, die eine gute Netzwerkanbindung und stabile Energieversorgung bieten – und natürlich auf Nachhaltigkeitsaspekte.

  • Wohnbestandsportfolios: In Zeiten steigender Baukosten und Finanzierungshürden gelten Bestandsimmobilien als sichere Häfen. Viele Investoren setzen auf diese Portfolios, die durch Modernisierungen und energetische Sanierungen aufgewertet werden können. Auf der Messe werden spannende Diskussionen erwartet, wie man diese Investitionen langfristig absichern und rentabel gestalten kann.

  • Bürorepositionierungen: Die Veränderungen in der Arbeitswelt haben den Büroimmobilienmarkt durcheinandergewirbelt. Flexibilität ist gefragt, und Unternehmen setzen auf neue Konzepte wie Mixed-Use-Flächen, die Büro, Wohnen und Gewerbe kombinieren. Die Expo Real wird zeigen, welche innovativen Ansätze in diesem Bereich die größte Aufmerksamkeit auf sich ziehen.


Die Tabuthemen: Refinanzierungen und steigende LTV-Risiken

Neben den gehypten Themen gibt es auch Gespräche, die man nur hinter vorgehaltener Hand führen möchte. Eines dieser brisanten Themen sind die Herausforderungen bei der Refinanzierung. Angesichts steigender Zinsen stehen viele Projekte unter Druck, da sie bei einer Neufinanzierung plötzlich deutlich teurer werden. Welche Strategien haben Unternehmen, um mit diesen Kostensteigerungen umzugehen? Und wie reagieren Banken und Finanzierer auf die veränderte Lage?

Ein weiteres sensibles Thema sind die zu hohen Loan-to-Value-Ratios (LTV). In der Vergangenheit waren hohe LTVs gängig, doch angesichts sinkender Bewertungen und steigender Risiken könnte sich dies nun rächen. Es bleibt abzuwarten, wie offen diese Themen auf der Messe angesprochen werden und ob es neue Lösungsansätze geben wird, um sich abzusichern.

 

Fazit: Ein Messebeginn voller Spannung und Erwartungen

Die Expo Real 2024 startet in einem herausfordernden Umfeld – und genau das macht sie in diesem Jahr besonders spannend. Die Branche steht vor entscheidenden Fragen und Weichenstellungen, die sich in den kommenden Tagen auf der Messe konkretisieren werden. Welche Innovationen werden vorgestellt? Welche Deals werden geschlossen? Und wie positionieren sich die Marktteilnehmer in einer Welt, die immer komplexer und volatiler wird?

Fest steht: Die Expo Real bleibt das wichtigste Forum der Immobilienwelt, um Trends zu diskutieren, Partnerschaften zu knüpfen und Weichen für die Zukunft zu stellen. Wir dürfen gespannt sein, welche Entwicklungen die kommenden Tage bringen werden – und wie die Branche sich angesichts der Herausforderungen weiterentwickeln wird.


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